Der folgende Text einschließlich der Abbildungen
ist nur eine erste, vorläufige Fassung
der firmengeschichtlichen Zeittafel,
die nach ihrer Fertigstellung
einen vielfachen Umfang haben wird
2. Januar 1862: Felix List (1824-1892)
und Richard Hermann Francke (1822-1898)
gründen eine Antiquariatsbuchhandlung mit Auktionsinstitut und Verlag
Als erster Antiquariatskatalog erscheint die »Auserlesene Musikbibliothek eines ungenannten Sammlers«
Erste Auktion im Mai 1862
1864 Versteigerung der Bibliothek des Münchner Architekten und Baumeisters von Ludwig I. von Bayern, Leo von Klenze
Ein Katalog mit ungarischer Literatur erregt 1868 Aufsehen
1869 Versteigerung der Bibliothek des Kaisers Maximilian
von Mexiko, bis dahin die bedeutendste Auktion in LeipzigIm Oktober 1869 beginnt Karl W. Hiersemann (1854-1928) seine Lehre bei LIST & FRANCKE und bleibt bis Frühjahr 1874 dort, er wird später für Jahre der bedeutendste Leipziger Antiquar und seine Firma genießt Weltruf
Zwei umfangreiche Autographensammlungen (Abrahams, Kopenhagen und Böttger, Leipzig) werden 1871 versteigert
1873 Versteigerung der Sammlung Sergej Sobolewski (Moskau), seine Bibliothek mit Reiseliteratur und bibliographischen Werken galt als die umfangreichste Privatsammlung der Welt
Die Bibliothek des österreichischen Germanisten Theodor Georg von Karajan wird 1875 versteigert
In den folgenen Jahren umfangreiche Autographenauktionen, die die Firma auf diesem Gebiet zu einem der führenden Unternehmen machen, fast alle wichtigen Sammlungen werden nun durch LIST & FRANCKE versteigert
1884 tritt Richard Woldemar Francke (1856-1929), der älteste Sohn des Firmengründers, als Prokurist ein, es folgt später sein Bruder Reinhold Hermann Francke (1861-1929)
Ein Teil von Salomon Hirzels bedeutender Goethesammlung wird 1886 versteigert
1889 erfolgt die 2200 Nummern umfassende Auktion der Handschriftensammlung Carlo Morbio aus Mailand, darunter Pergamenthandschriften des 12. Jahrhunderts
1889 erscheint Antiquariatskatalog 200 mit Werken aus der Herzoglichen Schloßbibliothek zu Oels in Schlesien
1890 verlegen LIST & FRANCKE das zwölfbändige musikalische Konversationslexikon von Hermann Mendel und August Reissmann
Ebenfalls 1890 Versteigerung der Autographensammlung Dr. Max Wüstemann
Ende 1891 scheidet Hermann Richard Francke aus Altersgründen aus, beide Söhne werden Mitinhaber
Anfang 1892 stirbt Felix List völlig überraschend, die Brüder Francke werden nun Alleininhaber
Im Verlag erscheint 1894 »Ludwig van Beethoven« von W. J. von Wasielewski
Zwischen November 1896 und November 1898 wird in sieben Auktionen mit über 50 000 Nummern die Autographensammlung Wilhelm Künzel (1819-1896) über 50.000 Positionen versteigert
Anno 1902 wird die Schwender’sche Autographensammlung angeboten, 1904 die des Dekans Encke aus Bad Homburg
1908 erscheint Antiquariatskatalog 400
1910 Versteigerung der Goethesammlung des Geheimen Hofrats Bissinger aus Pforzheim
1911 und 1913 erfolgt der Verkauf eines Teils der Autographensammlung Eduard Fischer von Röslerstamm aus Graz,der bis 1893 die »Mittheilungen für Autographensammler« (von 1884-1886 im Verlag von LIST & FRANCKE) herausgegeben hatte
1912: Fünfzig Jahre Antiquariat LIST & FRANCKE – 138 Auktionen und 429 Antiquariatskataloge sind die stolze Bilanz
1916 erfolgt die letzte Auktion
Mit dem wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands nach Ende des Ersten Weltkrieges beginnt der schrittweise Untergang der Firma, die Inflation setzt einen vorläufigen Schlußpunkt
Im Herbst 1923 sind die verarmten Brüder Francke gezwungen, die Firma für ein Bündel wertlosen Inflationsgeldes an Walter Höckner zu verkaufen
1925 erwirbt der Leipziger Antiquar und Verleger Friedrich Wilhelm Hendel (1887-1947) den Firmenmantel mit sehr bescheidenen Resten
In den folgenden Jahrzehnten fungiert LIST & FRANCKE als Buchhandlung des F. W. Hendel Verlages Leipzig – Meersburg – Naunhof
Nach der erzwungenen Auflösung der Firma in Naunhof 1977 Wiederbeginn in Meersburg am Bodensee
1978 übergibt Elsbeth Hendel (1888-1984), Witwe des Verlegers, LIST & FRANCKE ihrem Enkel Christian Lenhardt (*1954)
1978–1985 Ladengeschäft mit Sortiment und Antiquariat in Überlingen
Seit 1985, wie schon von 1935–1937, wieder in Meersburg
1987 erscheint zum 25. Todestag von Hermann Hesse Katalog 493
1989 bringt der umfangreiche Jubiläumskatalog 500 Buchwesen zahlreiche Textbeiträge zur Buchhandelsgeschichte, die numerierte Vorzugsausgabe enthält einen handnumerierten Handpressendruck der Ernst-Engel Presse
Nach der von Leipzig ausgehenden »Wende« im Herbst 1989 zwischen März 1990 und Juni 1992 vergebliche Versuche (darunter mit der 1791 gegründeten und 1991 von der Treuhandanstalt liquidierten J. C. Hinrichs’schen Buchhandlung) , wieder in der alten Heimat Fuß zu fassen
1992 erscheint in zwei Teilen Katalog 509 mit den Verlagen INSEL (I) und EUGEN DIEDERICHS & GEORG MÜLLER (II), ebenfalls mit umfangreichen Textbeiträgen zur Geschichte der Verlage und zahlreichen Abbildungen
1993 folgt Katalog 510 Leipzig zum 50. Jahrestag der Zerstörung der Buchstadt durch britische Bomber am 4. Dezember 1943
1994 erscheint Katalog 512 Buchwesen mit wesentlichen Teilen der Handbibliothek des Dresdner Antiquars Hans Georg Kühnel (1927-1994), der dem Haus Jahrzehnte freundschaftlich verbunden war
1995 bringt Katalog 513 Literatur, Erstausgaben, Illustrierte Bücher mit über 6000 Titeln das umfangreichste Angebot seit 1895 (Katalog 264)
Die Bibliothek des 1933 emigrierten Journalisten und Schriftstellers Curt Riess (1902-1993) gelangt im Frühjahr 1996 mit Katalog 515 in den Verkauf, darunter Widmungsexemplare von Thomas, Erika und Klaus Mann
Im Frühjahr 2000 wird die irische Abteilung Kerry Bookhaven gegründet, die im irischen County Kerry ein selbständiges Unternehmen wird
Seit Februar 1999 sind LIST & FRANCKE und Kerry Bookhaven im Internet vertreten
Anfang 2000 präsentiert sich die Firma im 139. Jahr ihres Bestehens mit einer eigenen Website
Seit März 2017 ist eine neue, wesentlich erweiterte Website online, die Sie momentan besuchen. Vielen Dank für Ihr Interesse!